Die Schlacht bei Altenesch im Jahr 1234
haben zwei Heimatmaler in mehreren Bildern dargestellt:
Bernard
Winter
mit 20 Steinzeichnungen |
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Armand Vilter
mit 47
Linolschnitte |
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ein Beispiel von
B. Winter: |
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ein Beispiel von
A. Vilter: |
©
B. Winter |
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©
A. Vilter |
Prof. B. Winter hat
auch die Stedinger-Gedenkhalle
in der Turmhalle der St Äegidius Kirche zu Berne
mit 4 Sgraffito-Bilder ausgemalt.
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Hermann
Allmers, der 1821 in
Rechtenfleth geborene Marschendichter, ließ in seinem Haus (das Allmers- bzw.
Marschenheim) einen Marschensaal ausmalen. Die wesentlichen Bilder und Fresken
stammen von seinen Malerfreund Heinrich
Freiherr von Dörnberg.
Zwei
Gemälde in der Eingangshalle zum Marschensaal
- Landung der Römer in den Marschen
- Verkündigung des Christentums
Im
Marschensaal:
- Urzeit der Marschen
- Gründung der Deiche
- Bauernschlacht ((Die Stedingerschlacht) siehe nachfolgendes Bild)
- Wassernot
- Bauerngericht unter der "Stahleiche" zu Hagen
- Gegenwart der Marschen
© Heinrich
Freiherr von Dörnberg (1831-1905)
Hermann Allmers
(*11.02.1821
+09.03.1902)
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„Bauernschlacht“
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Nur wen'gen
Marschen war's beschieden
Empor zu blüh'n in stetem Frieden.
Für Freiheit, Recht und Hab' und Herd
Mußten sie schwingen gar oft das Schwert.
Der Pfaffen Gier und der Nachbarn Neid
Ließen entbrennen blutigen Streit.
Herrlich aber hat sich geschlagen
Das Heldenvolk in vergangenen Tagen!
Und Mann und Weib und jung und alt,
Nicht eins blieb fern, wenn zu streiten es galt!
Rüstinger haben und Wurster gut
Den Boden gedüngt mit Feinde Blut;
Am heißen Tag zu Hemmingstedt,
Da ward gar meisterlich gemäht;
Bei Hemmelskamp und Altenesch,
Da war's ein fürchterlich Gedresch.
Und kein Erbarmen und kein Bedauern
Gab's da bei Rittern und bei Bauern!
War es ein jubelvolles Siegen,
War es ein traurig' Unterliegen:
Es hat noch jede
Bauerschlacht
Dem Marschenvolke Ruhm gebracht!
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"Untergang der Stedinger in der Schlacht bei Altenesch"
Holzstich ca. 1870
Holzstich ca. 1870-80
"Heldentod der Stedinger"
von Johannes Gehrts
um 2008 nehmen sich zwei
Mittelaltergruppen diese Zeit zur Vorlage:
"Die Stedinger",
eine Mittelaltergruppe aus Bremen
mit Linksammlung
Homepage:
http://www.stedinger.de
"Magnanimitas"
, die Ritter aus Oldenburg (die
Gegenspieler
der Stedinger)
Lied
von D. G. Braue aus Bettingbüren,
aus der Zeit um 1934:
(ehm.
Bürgermeister von Berne)
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„Min
Stegeland“
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An'n Hunte- und am
Weser-Strand liggt moy us' leewe Stegeland.
Wi hevt dat So unbannig leew, dat
Jeder geern sin Lewen geew.
In Freud und Lust, in Not und
Last hol wi an use Steg'land fast.
Dar up de
Weiden all' umher, bidt fedde Vehde
slanken peer. Und Schape ok in grode Taal, dat
all as in 'n grönen Saal, bi Sommers Tied is anto-
sehn, seggt an, seggt an, is dat nich schön?
Und liggt de Snee bi
Winterdag, woll up de wiede
ebne Flag, denn glitzert dat in Sunnenschien, und
alles schient Kristall to sin. Dat blitzt blänkert um us
her, as keek man up dat wiede Meer.
De Mannslü brav und
fast und ernst, sittsam de Froven
und de Deerns. Wi holt, as vor säbenhundert Jahr, noch
hoch, wat recht is und wat wahr. In
Freud und Lust, in Not und
Last hol wi an use Steg'land fast.
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Ein dreistimmiger Kanon von Hermann Allmers
(*11.02.1821 +09.03.1902)
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„Lewer
dod als Slav !“
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Du prächtig Wort:
"Lieber tot als Sklav !"
O, brause du wie Nordlandssturm
durch alle deutschen Herzen hin,
vom meerbespülten Friesenland
bis zu der Alpen Hochgebirg,
und von den Alpen bis zum Meer
erdröhne donnernd wieder her,
rings alles rüttelnd aus dem Schlaf,
du stolzes Wort: "Lieber tot als Sklav !"
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Ein Gedicht von August Hinrichs:
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„De Bur is free un is keen Knecht“
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De
Bur is free un is kien Knecht,
dat is ole dütsche Recht.
Dat gröne Land dat hört de Burn,
de grote Herrn de köent us durn.
De
groten Herrn willt Tins un Stür,
de groten Herrn sünd us to dür.
Se seggt: he, Bur, du mußt betaln,
wi seggt: jo schall de Düwel haln.
Se
keem’n in Isen, dusend Mann;
bi Hemmelskamp dor gung dat an
De Erzbischup kreeg grote Noot -
de Burn slogn al sin Ridders dot.
De
groten Herrn de köent us durn,
Dat gröne Land dat hört de Burn.
Dat is dat ole dütsche Recht:
De Bur is free un is kien Knecht!
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Dieses Gedicht soll sich auf das Jahr 1233
beziehen, als ein Ritterheer bei Hemmelskamp durch die Stedinger vernichtend
geschlagen wurde.
(Quelle: Dr. Enno Meyer „Quellen zur Regionalgeschichte
Nordwest-Niedersachsens Heft 2“)
Dies ist nach meinen Recherchen nicht
ganz korrekt, denn die Stedinger siegten zwar zweimal gegen die Ritter des
Erzbischofs doch nicht bei Hemmelskamp.
Bei Hemmelskamp kam es zur Niederlage, die als "Schlacht von Altenesch" in
die Geschichte einging.
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Denn im Jahre 1229 besiegen die Stedinger Bauern ein Heer unter dem
Kommando von "Hermann von der Lippe" (ein Bruder des Erzbischofs Gerhard II) bei Hasbergen und töten diesen.
Im Jahre 1233 siegten die Stedinger ebenfalls bei Hasbergen über eine
Ritterheer angeführt durch den oldenburgischen Grafen "Burchard von
Oldenburg"
Im Jahre 1234 fand dann die Schlacht bei Hemmelskamp (an der Ochtum)
statt, hier erleiden die Stedinger eine vernichtende Niederlage gegen das
Kreuzfahrerheer.
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"600 Jahrfeier"
Auf Anregung des
Altenescher Pastor "Gerhard Steinfeld", wird am 600. Jahrestag ein
Obelisk zum Gedenken der Schlacht errichtet.
(An der Stelle der ehm. St. Veit-Kapelle)
Diese Gedenkstätte wurde damals als "Stedingsehre"
bezeichnet, heute wird diese Gedenkstätte als "St.-Veit
Denkmal" bezeichnet.
Das "St.-Veit Denkmal" wurde im Jahr 2000 renoviert.
Einfassung des
Obelisken:
(gestiftet 1835 vom Großherzog v. Oldenburg)
Entwurf von Architekt Hrn. Thätjenhorst
gefertigt in Vegesack
© B.Linemann
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Entwurf
von Buschmann / Thätjenhorst,
gegossen auf der Königshütte im Harz
© E.
Wolff |
Inschriften:
von
vorne:
gegen Norden |
Den
im Kampfe für Freyheit und Glauben auf diesem Schlachtfelde
gefallenen Stedingern |
links:
gegen Osten |
Am
27.May 1234 unterlag den mächtigen Feinden das tapfere Volk |
rechts:
gegen Westen |
Bolko
von Bardenfleth
Thammo von Huntorp
Detmar vom Dieke
fielen als Führer mit ihren Brüdern |
von
hinten:
gegen Süden |
Am
Jahrestag der Schlacht 1834 geweiht von späten Nachkommem |
"700 Jahrfeier"
Die Schlacht
bei Altenesch wurde im Jahr 1934 durch die NSDAP durch eine 700 Jahrfeier
demagogisch umgesetzt:
Nachdem Carl Röver (*1889 in Lemwerder) am 05.05.1933 Reichsstatthalter von
Oldenburg und Bremen geworden ist, beauftragte er den niederdeutschen
Schriftsteller August Hinrichs mit der Erstellung eines Bühnenstückes zum
Gedenken an die Schlacht bei Altenesch.
26.Mai 1934 um 18:00, es ist der Vorabend zur 700 Jahrfeier in
Altenesch.
Auf dem Marktplatz
von Berne wird eine Gedenkfeier gehalten, dieser Feier wohnen der Reichsstatthalter
von Oldenburg, Carl Röver, und der Reichsleiter Alfred Rosenberg und der oldenburgische Ministerpräsident
Georg Joel bei.
Am Sonntag dem 27. Mai 1934 (dem Tage der 700 Jahrfeier) wurde auf
dem "historischen"
Schlachtfeld bei Altenesch (auf einer extra für diese Feier aufgebauten Freilichtbühne)
das Spiel des niederdeutschen Schriftstellers August
Hinrichs (1879-1956) "De Stedinge" -Spiel vom Untergang eines Volkes- vor
30.000 bis 40.000
Besuchern uraufgeführt.
(Die Freilichtbühne befand sich auf
"Hennings Hof" in
Altenesch, mit einer extra für das Spiel nachgebauten Altenescher Kirche. Mitgewirkt haben bei diesem Spiel ca.
300 Bewohner der Gemeinde Altenesch
und ca. 70 Pferde.)
Anwesend waren: |
Gauleiter
und Reichsstatthalter von Oldenburg, Carl Röver,
Reichsstatthalter von Mecklenburg, Hildebrand,
Reichsleiter, Alfred Rosenberg,
der oldenburgische Ministerpräsident, Georg Joel,
Schlesiens Gauleiter, Helmut Brückner,
Reichsbauernführer und Reichsernährungsminister, Walther Darré. |
27.05.1934
auf dem Festplatz HenningsHof / HenningsWeide
Am 30. Mai 1934 wird das Stück erneut vor 20.000 Kinder am Jugendtag aufgeführt.
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Auf dem Bookholzberg bei
Gruppenbühren beginnen die Arbeiten zur „Niederdeutsche Kultstätte
Stedingsehre“.
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Grundsteinlegung am 29.10.1934 << auf den sogenannten
"Thingplatz auf dem Bookholzberg"
Die Freilichtbühne wird
am 13.07. 1935 eingeweiht.
In Anwesenheit von Himmler, Darré und Rosenberg
Das Leitmotiv ändert
sich von "Lieber tot als Sklav" in "Nicht in die
Knie".
Plakat
aus dem Jahre 1935:
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Zum Gedenken an die 700 Jahrfeier wird dann dort das Stück "De Stedinge"
-Freiheitkampf der Stedinger- aufgeführt.
Zwischen 1935 und 1937 sehen dort ca. 230.000 Besucher diese Aufführung.
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Diese
Scheine gab es auch als 2, 10 und 20 Reichs Mark
Erwirb einen Baustein
für "Stedingsehre"! ,
so wurde um 1937 Geld für den weiteren Ausbau gesammelt.
Die Freilichtbühne wird
von „Niederdeutsche Kultstätte
Stedingsehre“ in die „Niederdeutsche Gedenkstätte
Stedingsehre“ umbenannt.
Titelbild
des Programmheftes
1937 |
Spielszene |
Bilder
von der Freilichtbühne ca. 1937 (Postkartenausschnitte)
Das Dorf besteht nun aus der neuen Kirche und 9 Bauernhöfen