Avignon:
Die
Brücke, auf der alle tanzen, kommt beim Stichwort Avignon wohl den meisten in den Sinn. Doch hat man die wuchtige Stadtmauer mit
ihren mittelalterlichen Türmen erst einmal hinter sich gelassen, spielen
die Überreste dieser Pont St-Bénézet allenfalls eine Nebenrolle.
Von derart einnehmender Wirkung sind die baulichen Zeugnisse von Macht und
Glanz der Päpste, die zwischen 1309 und 1377 ihren Hof hierhin verlegt
hatten.
Den
architektonischen Höhepunkt bildet das wuchtige, zinnenbewehrte Palais
des Papes. Der als Festung angelegte Papstpalast besteht aus dem nüchternen
Palais Vieux und dem Palais Neuf im prunkvollen gotischen Stil. Obwohl
sein Inventar weitgehend verloren gegangen ist, lohnt sich ein Besuch der
Innenräume, schon wegen der prachtvollen Fresken in zwei Kapellen und den
päpstlichen Privatgemächern. Liebhaber der Malerei jener Zeit kommen außerdem
im angrenzenden Musée du Petit Palais auf ihre Kosten.
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Carpentras
Auf
halber Strecke zwischen Rhône und dem Mont Ventoux, der höchsten
Erhebung der Provence, liegt das malerische Carpentras.
Seine Umgebung mit ihrem reichen Obst- und Gemüseanbau sowie ihren
alten Dörfern und Schlössern ist ein lohnendes Ziel für Wanderungen.
Von den Römern gegründet, profitierte die Stadt von den Päpsten, die
in Avignon residierten. Juden aus dem ganzen Land fanden hier Schutz vor
Verfolgung und mehrten den städtischen Wohlstand. Noch heute lässt
sich Carpentras einstige Bedeutung an einer Reihe sehenswerter Bauwerke
ablesen.
Aus
spätgotischer Zeit stammt die Cathédrale Saint-Siffrein, deren
kunstvoll im Flamboyant-Stil verziertes Südportal seinesgleichen sucht.
Daran schließt sich der römische Triumphbogen an, in
unmittelbarer Nähe liegt außerdem die prächtige Rokokosynagoge
aus dem 14. Jh., die zu den ältesten Frankreichs gehört.
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