Avignon:
Die
Brücke, auf der alle tanzen, kommt beim Stichwort Avignon wohl den meisten in den Sinn. Doch hat man die wuchtige Stadtmauer mit
ihren mittelalterlichen Türmen erst einmal hinter sich gelassen, spielen
die Überreste dieser Pont St-Bénézet allenfalls eine Nebenrolle.
Von derart einnehmender Wirkung sind die baulichen Zeugnisse von Macht und
Glanz der Päpste, die zwischen 1309 und 1377 ihren Hof hierhin verlegt
hatten.
Den
architektonischen Höhepunkt bildet das wuchtige, zinnenbewehrte Palais
des Papes. Der als Festung angelegte Papstpalast besteht aus dem nüchternen
Palais Vieux und dem Palais Neuf im prunkvollen gotischen Stil. Obwohl
sein Inventar weitgehend verloren gegangen ist, lohnt sich ein Besuch der
Innenräume, schon wegen der prachtvollen Fresken in zwei Kapellen und den
päpstlichen Privatgemächern. Liebhaber der Malerei jener Zeit kommen außerdem
im angrenzenden Musée du Petit Palais auf ihre Kosten. |
Aix-en-Provence,
die
ehemalige Wirkungsstätte des impressionistischen Malers Cézanne, ist
Kulturzentrum, Universitätsstadt und historischer Ort in einem. Um sich
hier wohl zu fühlen, muss man nicht unbedingt im Juli anreisen, wenn
das Festival International d’Art Lyrique et Musique die Stadt mit
ihren verwinkelten Gassen und romantischen Plätzen in einen riesigen
Konzertsaal verwandelt.
Ein
Erlebnis ist schon der Bummel auf dem im Zentrum gelegenen Cours
Mirabeau mit seinen vielen Brunnen und schattigen Platanen. In
schicken Palais mit reichen Fassaden reihen sich hier Cafés, exquisite
Geschäfte, Restaurants und Buchhandlungen aneinander.
Kulturbegeisterten ist ein Besuch in der Cathédrale Saint-Sauveur
zu empfehlen. Um ihren architektonischen Kern, das aus dem 5. Jh.
stammende Baptisterium, legten sich im Laufe der Jahrhunderte Anbauten
der verschiedensten Stile. Sehenswert sind auch die Renaissance-Türflügel
des Hauptportals sowie das Triptychon von Nicolas Froment aus dem 15. Jh. |