zur Homepagezurück zur Reiseauswahl

Eine Island - Durchquerung mit den Landrover

Island - Ein Besuch im Land der Trollen und Elfen -

Island, die Insel im Nordatlantik. Der bzw. die Isländer(in) leben eigentlich auf zwei Kontinenten, denn zum einen liegt Island auf der amerikanischen zum anderen auf der eurasischen Kontinentalplatte, welche jedoch stetig auseinander driften.
Die Insel ist jung, spannend, interessant und besitzt eine einmalige Landschaft in der sich die Geschichten, die Sagas, in ihre landschaftstypischen Weise entwickeln konnten. Die bizarren Felsen und die Bergrücken im Dämmerlicht der Sommernacht lassen auch den Städter an Trolle, Feen und Elfen glauben.

Der Flughafen von Keflavik, im äußersten Südwesten der Insel, ist für mich der Ausgangspunkt für eine faszinierende Entdeckungsreise in eine der ursprünglichsten Landschaften Europas. Am Flughafen stehen die zwei weißblauen Landrover mit wasserdichtem einachsigen Anhänger für unser Gepäck. Am Abend erreichen wir das Gebiet um den See Thingvallavatn und erkunden zum erstenmal die schroffen mit Moosen und Flechten bewachsenen Felsen. Hier in Thingvellir gründeten vor über tausend Jahren die Isländer ihre erste Volksvertretung das Allthing.

Der nahe See die Heidelandschaft und die bizarre Felslandschaft lassen uns schnell vergessen, dass wir heute Nachmittag noch in Hamburg waren. Welch ein Kontrast hier im Norden, es wird einfach nicht dunkel und so empfinde ich die erste Nacht im nordischen Dämmerlicht als sehr fremdartig. Kein bekanntes Geräusch stört die Stille, nur das Rauschen des Windes und das sanfte Klopfen des Regens, an der Zeltwand, ist zu hören.
click it biggerAm Morgen fahren wir dann zum Heißquellengebiet Haukadalur und erleben die 3 Elemente der Erde "Luft, Wasser und Feuer" hautnah. Hier im Gebiet der Geysire, befindet sich auch der Urahn all dieser Naturphänomene. Der Große Geysir mit seiner 60m hohen Wassersäule. In unmittelbarer Nachbarschaft arbeitet der Strokkur, auch das "Butterfaß" genannt, und wirft zuverlässig alle 8min. seine 20m hohe Wassersäule aus. Wir nutzen die Möglichkeit, dieses sich wiederholende Schauspiel etwas intensiver zu betrachten. Zuerst fängt der Wasserpegel des Strokkur an zu pulsieren. Dann wölbt er sich zu einer blauen Blase, um darauf mit einem unglaublichen Getöse die Wassersäule 20m empor zu werfen.

Weiter geht die Fahrt zum goldenen Wasserfall, dem "Gullfoss", dieser wird vom isländischen Tourismusbüro als der schönste Wasserfall der Insel beschrieben. Doch im Laufe der Reise, sind noch so viel schönere Wasserfälle zu sehen, dass ich dies heute als Werbeslogan für das Ende der Tagestour, der sogenannten Kreuzfahrttouristen bewerte.

click it bigger

Nun beginnt die Hochlanddurchquerung und mit zugeschalteten Allradantrieb wird der erste reißenden Gletscherbach durchfahren. Dieser erste Bach war zwar nicht besonders tief, doch durch das milchig, trübe Wasser ist eine solche Flussquerung nicht hundertprozentig kalkulierbar. Wir durchqueren nun die Hochlandwüste, ein Meer aus schwarzen Steinen, und in der Ferne sehen wir den Gletscher Langjölkull.
Im Inneren der Insel erreichen wir das Thermalgebiet Hveravellir mit heißen Quellen und baden in einen dieser natürlichen Pools. So entspannt erwandern wir dann das Heißquellengebiet und bewundern die farblich so unterschiedlichen Sinterablagerungen. Als wir dann dieses Hochland mit unzähligen Flussquerungen bewältigt haben. Ist folgende Bilanz zu ziehen:  Zwei Reifenwechseln und eine kaputte Windschutzscheibe.

 So erreichen wir bei der Torfkirche von Vidmyri wieder die Ringstraße. Früher bauten die Isländer ihre Häuser aus Torf und ein beeindruckendes Beispiel, dieser in die Erde gebauten Häuser mit ihren grasbedeckten Dächern, ist das Torfgehöft von Glaumbaer.
Schafe sehen wir vereinzelt oder in kleinen Gruppen über die felsige Landschaft ziehen. Doch ab und zu treffen wir auf grasende Ponys, die zu den am Horizont liegenden Gehöften gehören. Neben der Straße zeigen die ausgetretenen Pfade, dass auch heute noch das Islandpony zum täglichen Leben gehört. Für uns ist es jedes Mal ein Ereignis, wenn wir einen Reiter treffen, der im Töld, einer nur den Islandponys typischen Gangart, dahin reitet. Es wirkt auf uns seltsam und lässt uns teilweise sogar schmunzeln, wenn ein kleines stämmiges Pony einen hochgewachsenen Isländer trägt, dessen Füße nur einige Zentimeter über den Boden schweben.

 

click it bigger Wir erleben den isländischen Sommer in seiner ganzen Schönheit und abends beim "Tee mit Rum" bietet uns der feuerrote Abendhimmel der Midsommernacht ein phantastisches Schauspiel. Wir zelten in der herrlichen Fjordlandschaft bei Akureyri, der drittgrößten Stadt dieser Insel, und warten auf die Reparatur unserer Fahrzeuge (Reifen / Windschutzscheibe).

Dann kann endlich die Reise weitergehen, unser Ziel ist Myvatn, der "Mückensee". Verwitterte Lavasäulen stehen auf den kleinen Inseln des Sees, ein ideales Brutgebiet für die umher schwimmenden Eiderenten und wie der Name vermuten lässt schwirren die Mücken durch die Luft. Eingefasst wird der See durch eine mit grünem Moos überwucherten Kraterlandschaft. Durch Unterirdische Dampfexplosion entstanden vor Urzeiten, die sogenannten Pseudokrater, die das Bild dieser Landschaft prägen. In unmittelbare Nähe des Sees liegt die "Küche des Teufels". Die Luft ist mit Schwefeldämpfen gesättigt, überall hört man es fauchen und zischen, und in den unzähligen Schlammlöchern brodelt es. Hier dürfen nur die abgesteckten Wege betreten werden, denn unter der dünnen Kruste kocht die Erde. (Ein Fehltritt und ?)

Über eine Schotterpiste erreichen wir dann, den seltsam grauen Gletscherfluss Jökulsa a Fjöllum, der hier einen mächtigen Canyon in die Landschaft gefräst hat. Wir stehen am Dettifoss, Europas von der Wassermenge mächtigsten Wasserfall, 58m stürzt hier der Fluss über die Abbruchkante in den Canyon. Von hier geht es nun "Off Road" zum nächsten Ziel, dem Vulkan Askja. Bevor wir den Vulkanberg erreichen geht es noch durch die schwarze Wüste bis zum alten Tafelberg Herdubreid der für viele Isländer den "König der Berge" darstellt.
Viele Mythenforscher sehen in diesem mächtigen Tafelberg den Ort der germanische Götterburg "Asgard".
Weiter geht es durch die Odadahraun, der sogenannten Missetäterwüste, und wir erreichenden Vulkan Askja. Der große Einbruchkrater bildet heute einen großen und sehr tiefen dunkelblauen Kratersee. Der Kontrast zu dem kleineren weißen Kratersee direkt daneben ist faszinierend. Dieser See wird Viti, die Hölle, genannt, doch mutig wie die alten Wikinger klettern wir in einer kleinen Rinne vom Kraterrand herunter. Bis wir am weißen Wasser stehen, jetzt können wir endlich in dem milchig warmen Wasser baden. 

click it bigger

Zurück am Myvatn starten wir die zweite Hochlanddurchquerung auf der nur im Sommer befahrbaren Piste der Sprengisandur. Hier erleben wir noch einmal das Farbenspiel um Mitternacht, wenn die Sonne kurz hinterm Horizont verschwindet und die tiefhängenden Wolken in ein mystisches orangerot und hellblau färbt. Am Anfang der Strecke sehen wir noch ab und zu das satte hellgrün der Moose und Flechten in mitten der dunklen Lava, doch dann verändert sich die Landschaft in eine schwarze Wüste. Wieder sind viele Bäche und Flüsse zu durchqueren, was wegen des hohen Wasserstandes und der reißenden Strömung nicht ungefährlich ist. Einer der Landrover hat danach ein Problem mit der Zündung und muss von nun an immer angeschleppt werden.
Wir sind froh die Strecke bewältigt zu haben, als wir Landmannalaugar mit seinen Heißen Quellen erreichen. Am nächsten Tag erwandern wir die Feuerschlucht Eldgja bis zum Wasserfall Öfaerufoss, mit seiner imposanten Basaltbrücke über der Abbruchkante des Wasserfalls.
An der Südküste der Insel, liegt das Fischerdorf Vik, hier an der Steilküste brütet eine große Kolonie von Papageientauchern, die als die "bunten Kobolde der Lüfte" mit schnellem Flügelschlag die Luftherrschaft gegenüber den größeren Möwen behaupten. Der Isländer nennt diesen Vogel den "prófastur", denn wenn dieser kleine Vogel sich am Vogelfelsen gegen den ständigen Wind stemmt, ähnelt das schwarze Rückengefieder dem Gewand eines Probstes.

 Der Ringstraße folgend erreichen wir wieder Reykjavik und alle Teilnehmer der Tour sind sich einig. Dieses Land der Feen und Trolle hat uns alle mit seiner Schönheit der Landschaft in seinen Bann gezogen und berührt.